Nienhof. Zu einem fulminanten Auftakt ins das Jahr lud der Kreisverband der CDU seine Mitglieder und Interessierte ein. Hauptredner Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen und stellvertretender Bundesvorsitzender der CDU erfüllte mit seinem fachlichen Wissen und klaren Worten die Erwartungen. Er verdeutlichte, dass sein Bundesland bereits in eigener Regie eine Krankenhausreform umgesetzt habe, ohne die vorhandenen Strukturen komplett zu zerschlagen. Für medizinische Eingriffe wie bei Krebs als lebensbedrohliche Krankheit müsse man in spezielle Krebszentren. Damit vollziehe man den Trend, den Patientinnen und Patienten bereits freiwillig annehmen. Man konzentriere seine fachlichen und finanziellen Ressourcen an diesen Orten, um den Erkrankten die bestmögliche Behandlung zukommen zu lassen. Unabhängig davon könne man bei Standart-Anliegen, aber auch Intensivbehandlungen die nächste Klinik in 20 Autominuten erreichen. Er lobte die anwesenden Funktionsträger für die weitsichtige Stärkung des AKH Celle.
Sehr deutlich wurde Laumann in der politischen Abgrenzung. Man könne nicht die AfD wählen, aber den Anspruch haben, dass Angehörige als Pflegefälle stationär oder ambulant versorgt werden. Rund dreiviertel dieser Pflegekräfte komme aus dem Ausland. Ohne Vertrauen funktioniere keine Gemeinschaft. Allgemein müsse die Politik auch den Bürgerinnen und Bürgern mehr Vertrauen entgegenbringen und nicht das ganze Land mit immer mehr Einschränkungen und Bürokratie überziehen.
Der heimische Bundestagsabgeordnete und Kandidat seiner Partei, Henning Otte, schlug in seiner Rede einen Bogen von der schwierigen außen- und innenpolitischen Sicherheitslage bis hin zu den Bedürfnissen im ländlichen Raum. Man müsse sich auf die Bedrohung durch Russland, einschließlich hybrider Angriffe weitaus besser vorbereiten als das aktuell der Fall sei. Für den ländlichen Raum sei eine gute Infrastruktur von immenser Bedeutung. Explizit nannte er insbesondere den zügigen Weiterbau der Ortsumgehung über den aktuellen Bauabschnitt hinaus und den Schienenausbau ohne neue Trasse.
Als weitere Redner sprach Landrat Axel Flader über die völlig unzureichende Finanzierung durch das Land bei zugleich immer mehr Pflichtaufgaben durch Bund und Land. Die Verschuldung wachse damit massiv an. Der CDU-Kreisvorsitzende Jörn Schepelmann, MdL betonte, dass man der rot-grünen Landesregierung weiterhin kritisch auf die Finger schauen wolle und Selbstbedienung wie bei Personalentscheidungen nicht akzeptiere. Als Bürgermeister stimmte Ernst-Ingolf Angermann in die Veranstaltung ein, bevor das Buffett im Gasthaus Duda eröffnet wurde.