Nachruf für Albert A. Heinemann von Henning Otte
Kurz vor der Vollendung seines 85. Lebensjahres schloss sich doch plötzlich der Lebenskreis von Albert „Adi“ Heinemann. In Wienhausen, seinem Geburtsort als Sohn einer bodenständigen Bauernfamilie auf dem Hof des heutigen Klosterwirtes.
Aufgewachsen mit seinem Bruder Diethard entschied sich auch Adi nach dem Abitur auf dem Gymnasium Ernestinum für ein juristisches Studium in Kiel und Wien, das er mit dem Ersten Staatsexamen in Schleswig und dem Zweiten Staatsexamen in Celle abschloss.
Der Zulassung als Rechtsanwalt folgte 1978 die als Notar.
Albert Heinemann heiratete 10 Jahre zuvor seine Frau Bärbel aus Eschede.
Beide lernten sich auf dem Ball des Ernestinums kennen. Mit den Kindern Mathias und Franziska brachte die Ehe zwei Kinder hervor. Der frühe Tod seiner Frau Bärbel im Jahr 2016 traf ihn sehr.
Das politische Elternhaus mit dem Vater als erstem Bürgermeister der Samtgemeinde Flotwedel motivierte ihn für die ehrenamtliche Arbeit in der Kommunalpolitik von 1986 bis 1996 in dem Gemeinde- und Samtgemeinderat Flotwedel.
Der Schulterschlag von Wilfried Hasselmann „Du machst das“ ließ ihn damals dessen Nachfolger als Vorsitzender des CDU-Kreisverbandes von 1992 bis 2000 und von 1990 bis 2003 zum Abgeordneten im Niedersächsischen Landtag werden. Über fünfzig Jahre gehörte Adi Heinemann seiner Partei, der CDU, an. Er war auch mir ein wichtiger politischer Wegbegleiter.
Im Niedersächsischen Landtag erarbeitete sich Albert Heinemann einen überparteilichen guten Ruf für seine Arbeit für die Rechtspflege als Vorsitzender des Ausschusses für Rechts- und Verfassungsfragen, als auch im 13. Parlamentarischen Untersuchungsausschuss für das Sicherheitskonzept der Justizvollzugsanstalt in Celle.
Die Rechtspflege wie auch der Täter-Opfer-Ausgleich und die Strafgefangenenhilfe waren ihm ein persönliches Anliegen.
Überparteilich waren auch seine langjährigen Freundschaften wie zu Dr. Rüdiger von Borcke aus Eversen. Beide standen sich als Kandidaten der CDU bzw. SPD im Landtagswahlkampf 1990 gegenüber. Albert Heinemann gewann damals die Direktwahl, die SPD allerdings die Niedersachsen-Wahl. So teilten beide Ihre Freude freundschaftlich. Diese Freundschaft führte auch dazu, dass von Borckes Schwägerin Gretel und Adi ihre letzten Jahre des Lebens gemeinsam gingen.
Überhaupt widmete sich Albert Heinemann dem gemeindlichen Leben in vielen Bereichen. So war er in der Jugend begeisterter, aktiver Handball- und Fußballspieler in der Turnerschaft Wienhausen und später gesellschaftlich aktiv im Allerklub Celle und als Gründungsmitglied des Lions Club Wienhausen-Flotwedel.
Seine Passion galt der grünen Zunft. Die Welt der Pflanzen und die Jagd waren sein Ausgleich. So bleibt vielen – auch mir – in Erinnerung, wenn Adi in seinem grünen Lodenmantel zusammen mit seinem Rauhaardackel durch Feld und Flur stiefelte.